LiA-Fachevent: Flexible Arbeitszeiten – Modelle für die Arbeit 4.0

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18.05.2018 13:32 | Permalink
Cornelia Keil

Die Digitalisierung und der demografische Wandel tragen dazu bei, dass der klassische „9 to 5“-Job zum Auslaufmodell wird. Viele Arbeitnehmer wünschen sich flexiblere Arbeitszeiten, um Beruf und Familie besser vereinbaren zu können.

Arbeitszeitmodelle der Zukunft - diesem Thema widmete sich Frau Dr. Stock vom REFA-Institut Dortmund in ihrem Vortrag am 16. Mai 2018 im Leistungszentrum für intelligente Arbeitssysteme in Magdeburg.

Bei der Auswahl eines Unternehmens spielen die Arbeitsbedingungen und die Arbeitsorganisation für die Attraktivität als Arbeitgebers eine immer wichtigere Rolle. Um motivierte Fachkräfte zu gewinnen, kommen Unternehmer um das Thema „flexible Arbeitszeit“ also nicht herum. Sind Mitarbeiter flexibel beschäftigt, kann der Arbeitgeber ihre Arbeitskraft dann einsetzen, wenn sie wirklich braucht wird. Auf diese Weise lassen sich Auftragsspitzen und arbeitsintensive Phasen wesentlich besser abfedern, als in einem starren Arbeitszeitmodell.

Außerdem fühlen sich Mitarbeiter mit flexiblen Arbeitszeiten zufriedener und weniger gestresst, was sich besonders positiv auf das Arbeitsergebnis auswirkt – flexible Arbeitszeit stärkt die Eigenverantwortung der Mitarbeiter.

Die Gestaltung von flexibler Arbeitszeit stellt aber auch hohe Anforderungen an die Unternehmen und ist nicht für jede Branche geeignet. So gibt es auch keine Universallösung sondern eine Vielzahl von Modellen, die sowohl Vor-, als auch Nachteile in sich bergen.

Herr Hille vom Institut für angewandte Arbeitswissenschaften (ifaa) in Düsseldorf stellte in einem zweiten Vortrag den neuen Tarifvertrag für die mobile Arbeit in der Metall- und Elektroindustrie vor.

Zeitweise oder regelmäßige Arbeit von zu Hause oder von unterwegs ist in den Betrieben der M+E Industrie längst Realität. Der Tarifvertrag gibt nun für betriebliche Regelungen einen verlässlichen Rahmen. Neben den Inhalten des Tarifvertrages wurden praktische Beispiele sowie die „Checkliste zur Mobilen Arbeit“ des ifaa als Handlungshilfe für die Einführung und Umsetzung mobiler Arbeit vorgestellt.

Im abschließenden Workshop diskutierten die 18 Teilnehmer intensiv mit den Referenten sowie mit dem Vorsitzenden des REFA Sachsen-Anhalt e.V. Herrn Dr. Gründler und dem Gewerkschaftsvertreter, Herrn Giesecke, zu den vorangegangenen Themen. Neben der Darstellung der Ist-Situation in Unternehmen Sachsen-Anhalts wurden auch Möglichkeiten aufgezeigt, wie und wo mittelständische Unternehmen, Handwerksbetriebe usw. Unterstützung bei der Umgestaltung bzw. Einführung von flexiblen Arbeitszeiten erhalten können.

Bei Interesse bietet das Leistungszentrum für intelligente Arbeitssysteme (LiA) Hilfe und Unterstützung in Form von Beratungen, Coaching und Weiterbildung an.

Das nächste Fachevent findet im September statt und befasst sich mit dem Thema der physischen und psychischen Belastung am Arbeitsplatz. Die Planungen hierzu laufen. Wir werden Sie rechtzeitig informieren.

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